|
Die stillen Trabanten
Es sind leise Begegnungen am Rande der Stadt, die abseits der Großstadtlichter die Schwere des Alltags für einen Moment vergessen lassen. Nacht für Nacht kehren die Unscheinbaren an die Orte ihrer Sehnsucht zurück: Imbissbesitzer Jens (Albrecht Schuch) verliebt sich bei der nächtlichen Zigarette im Treppenhaus in seine Nachbarin Aischa (Lilith Stangenberg), während Wachmann Erik (Charly Hübner) auf seinem Routinerundgang durch das Ausländerwohnheim Gefühle für die junge Marika (Irina Starshenbaum) entwickelt. Auch Reinigungskraft Christa (Martina Gedeck) sucht nach Ende ihrer Schicht Trost an der Seite von Friseurin Birgitt (Nastassja Kinski). Drei Geschichten, ein gemeinsamer Wunsch: Ein Funken Liebe, ein Hauch von Zuneigung und das Gefühl der Geborgenheit. |
|
She Said
SHE SAID, der neue Film von Emmy-Gewinnerin Maria Schrader, erzählt vom riskanten Weg zweier Journalistinnen, die 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten. SHE SAID ist ein Beweis für die unschätzbare Bedeutung des investigativen Journalismus und ein Zeugnis für die hartnäckige Suche von Reporter*innen und Redakteur*innen nach der Wahrheit. Der Film zeichnet eine der wichtigsten Geschichten einer Generation nach, erzählt von mutigen Frauen, die sich trotz großer persönlicher Risiken dazu entschlossen, sich zu wehren, um einen bezichtigten Serientäter davon abzuhalten, noch weiteren Schaden anzurichten. Dank ihres couragierten Engagements konnte nicht nur ein Einzeltäter, sondern das System, das diesen Machtmissbrauch überhaupt erst ermöglichte, entlarvt und zu Fall gebracht werden. Vorschau |
|
Unruh
1877: der russische Kartograf Pyotr Kropotkin kommt in ein Tal im Schweizer Jura, angelockt von der hochentwickelten Uhrenfertigung dort und von der Nachricht, dass sich Arbeiter*innen zu einer anarchistischen Gewerkschaft zusammengeschlossen haben. Er trifft auf eine Gesellschaft, in der Beamte und Gendarmen über die richtige Uhrzeit wachen und dem Produktionsbetrieb und der Gemeinschaft den Takt vorgeben. Immer effizienter werden die Produktionsabläufe in den Uhrmanufakturen organisiert, die sekundengenaue Kontrolle erzeugt einen steigenden Druck auf die Beschäftigten. Davon kann auch Josephine ein Lied singen, die über die Montage der Unruh, des Herzstücks der mechanischen Uhr, wacht und den zugereisten Kropotkin kennenlernt. Inspiriert von anarchistischen Ideen fordern sie die Befreiung der Zeit, setzen Solidarität und Pazifismus gegen Marktgesetze und Nationalismus. Nach seinem Debüt DENE WOS GUET GEIT schenkt uns Cyril Schäublin einen Historienfilm, wie er schöner und aktueller nicht sein könnte. Mit sorgfältig komponierten Bildern feiert dieser Film die Handwerkskunst der Uhrmacherei und verknüpft sie mit einer klaren politischen Haltung. Durch Verfremdung und Ironie wird deutlich, wie aktuell und universell das Thema von UNRUH ist. Vorschau |