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Die Rückkehr des Filmvorführers

Die Rückkehr des Filmvorführers
(Ohne Altersbeschränkung / 87 Minuten)

Nach dem plötzlichen Tod seines Sohnes fasst Samid den Plan, seinen alten Kinoprojektor aus Sowjet-Zeiten wieder in Stand zu setzen. 

Er träumt davon, sein aserbaidschanisches Dorf nach dreißig Jahren wieder vor der Leinwand zu vereinen. Eine große Herausforderung, denn die Projektor-Lampe ist kaputt, die skeptischen Sittenwächter im Dorf müssen überzeugt werden und von der einzig verfügbaren 35mm Filmkopie fehlt die letzte Rolle. 

Doch Samid findet Unterstützung in seinem ebenso filmbegeisterten wie pfiffigen Enkel, der die letzte Rolle des Films kurzerhand mit dem eigenen Handy nachdreht. Hartnäckig und einfallsreich verfolgen sie ihren Plan, der in eine, wenn schon nicht magische, so doch turbulente Nacht mündet.

 



Heldin

Heldin
(Ab 6 Jahren / 92 Minuten)

Pflegefachkraft Floria arbeitet mit großer Leidenschaft und Professionalität in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in Stresssituationen immer ein offenes Ohr für ihre Patient:innen und ist im Notfall sofort zur Stelle – idealerweise. Doch in der harten Realität ihres oft schwer kalkulierbaren Alltags sieht das meist anders aus. Als Floria an diesem Tag ihre Spätschicht antritt, fällt auf der voll belegten, unterbesetzten Station eine Kollegin aus.Trotz aller Hektik umsorgt Floria eine schwerkranke Mutter und einen alten Mann, der dringend auf seine Diagnose wartet, ebenso fürsorglich und routiniert wie den Privatpatienten mit all seinen Extrawünschen. Aber dann passiert ihr ein verhängnisvoller Fehler und die Schicht droht, völlig aus dem Ruder zu laufen. Ein nervenzerrender Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Regisseurin Petra Volpe (DIE GÖTTLICHE ORDNUNG) greift mit HELDIN ein brandaktuelles Thema auf. Laut WHO ist der weltweite Mangel an Pflegekräften ein globales Gesundheitsrisiko. In Deutschland könnten nach Angaben des Statistischen Bundesamts bis 2029 rund 260.000 Pflegende fehlen. Der Film ist zugleich eine respektvolle Hommage auf alle Pflegekräfte sowie ein packendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit und soziales Engagement. Er zeigt nicht zuletzt, wie essenziell eine gute Betreuung im Krankheitsfall für uns alle ist. Hauptdarstellerin Leonie Benesch (DAS LEHRERZIMMER, SEPTEMBER 5) beeindruckt mit ihrer kraftvollen und fesselnden Darstellung, die das Kinopublikum atemlos lässt und uns noch lange nach Filmende begleitet.



Kai aus der Kiste

Kai aus der Kiste
(Ohne Altersbeschränkung / 93 Minuten)

Berlin, die 20er Jahre. Golden sind sind jedoch beileibe nicht für alle Bewohner der Stadt, denn die galoppierende Inflation frisst die ohnehin knappen Gehälter auf, wenn man denn überhaupt Arbeit hat. Die Eltern des vorlauten Berliner Lausebengels Kai (Christoph Zeller) bilden da keine Ausnahme, alleine die Mutter arbeitet, während der Vater sich eher vergeblich bemüht, seine Autorität zu verteidigen. Kai kümmert sich um seine kleine Schwester und hat ansonsten viele Flausen, aber auch sehr viele Ideen im Kopf.

Kein Wundert also, dass er aufhorcht, als ein exotisches Wesen in der Stadt ankommt: Mac Allen (Jürgen Watzke), der Kaugummikönig aus Texas! Der will sein Produkt auch in Deutschland an den Mann bringen und sucht dafür den Reklamekönig von Berlin. Kurzerhand engagiert Kai seine vielen Freunde, die als Schwarze Hand schnell zeigen, was sie können. Ein Wettstreit zwischen Kai und seiner Bande und dem schnöseligen erwachsenen Werbeprofi Herr Kubalski (Klaus-Dieter Klebsch) entbrennt.

1924/25 erschien „Kai aus der Kiste“ in der Kinderzeitung „Der heitere Florian“ als Fortsetzungsgeschichte und wurde ein so großer Erfolg, dass ein Jahr später ein Roman erschien. Auch wenn man im ersten Moment denken mag, dass der legendäre Erich Kästner hier am Werke war, täuscht man sich: Wolf Durian heißt der Autor, deutlich weniger bekannt als Kästner, auch wenn er mit seiner phantasievollen Geschichte, rund um klassisch Berliner Lausebengel durchaus als Vorbild für den kurz danach erschienenen Klassiker „Emil und die Detektive“ gedient haben könnte.

Ein Zeitdokument ist „Kai aus der Kiste“ so oder so, vor allem aber ein prächtig unterhaltsamer Kinderfilm, an dem auch Erwachsene ihre Freude haben können. Früher hat man dazu wohl gesagt: Dufte!