Start ab 16. Oktober:
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In die Sonne schauen
Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken. Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.
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Volveréis Ein fast klassischer Liebesfilm
Regisseurin Ale und Schauspieler Alex beschließen nach 15 Jahren Beziehung, getrennte Wege zu gehen. Und das muss gefeiert werden – zumindest, wenn man einem alten Spruch von Ales Vater Glauben schenkt. Der hatte immer behauptet, dass Trennungen und nicht Hochzeiten ein Grund zum Feiern wären. Das enge Umfeld hält die Nachricht allerdings für einen schlechten Scherz. Umso entschlossener ist das Ex-Paar, mit einer Abschiedsparty alle vom Ende ihrer Beziehung zu überzeugen. Vor allem sich selbst. Die absurde Komödie hinterfragt mit klugem Witz gesellschaftliche Normen und zelebriert die »Schönheit der Trennung«.
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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
Der Förderverein Psychiatrie Vogelsberg e.V. veranstaltet, im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit, einen Filmabend im Lichtspielhaus Lauterbach mit dem Film MAGICAL MYSTERY: 1994. Das Techno-Fieber erfasst das wiedervereinte Deutschland, doch davon bekommt Karl Schmidt (Charly Hübner) in seiner WG für Ex-Drogenabhängige wenig mit. Das ändert sich schlagartig, als der charismatische Labelboss Ferdi (Detlev Buck) in Karls Leben tritt. Mit den Techno-Stars seines Labels will Ferdi auf eine landesweite „Magical Mystery“-Tour gehen, um den Hippiegeist der 60er mit dem Rave der 90er zu vereinen. Dafür fehlt ihm nur ein Fahrer, der immer nüchtern bleibt und sich rund um die Uhr um die Musiker kümmert, die niemals nüchtern werden. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Verein sind willkommen.
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